Breit grinste ich sie noch immer an, als sie es am Anfang schon kaum glauben zu können schien, doch ich nickte noch einmal bestätigend. "Es ist die Wahrheit! Ich würde es nicht sagen, wenn es nicht so wäre", fügte ich hinzu und grinste sie weiterhin breit an. Schon bald waren wir an Deck und sie sah sich um. Als nicht gleich eine Antwort kam und sie auch meine Frage nicht ganz mitbekommen hatte, dämmerte mir, dass sie wohl etwas abwesend gewesen war, was mich allerdings überhaupt nicht störte. Genauso war es auch mir gegangen, als ich gesehen hatte, dass Whitebeard und seine Leute hier anlegen. Piraten von diesem Kaliber, die sogar mehr Manieren besaßen als so manch einer der Marine... Bald hatte sie sich dann jedoch gefasst und antwortete mir, weshalb ich ihr nochmal ein Grinsen zuwarf und einfach zu Kirei und @Marco der Phönix zu stilzierte, aber darauf achtete, dass ich Klee im Schlepptau hatte. Das Knacksen in ihrer Stimme verriet mir, dass sie aufgeregt war, was mich nur noch bestärkte, zu tun, was ich tat. Marco war so nett wie kaum jemand, den ich außerhalb der Dawn of Night kennen gelernt hatte. "Ich hörte, ihr wollt demnächst aufbrechen. Klee und ich wollten uns noch kurz mit dir unterhalten und verabschieden, bevor ihr geht", sprach ich ihn ohne Furcht an, "und... Kannst du mir noch deine Nummer für die Teleschnecke geben? Wir wollten ja... In Kontakt bleiben."

Da Klee nicht gerade danach aussah, als wolle sie das Thema Stehlen und Überleben weiter erörtern, geschweige denn, darüber zu reden, ob sie blieb, oder nicht, war mir der Themenwechsel relativ sinnvoll erschienen. Zudem wollte ich sie auch nicht auf irgendeine Weise bedrängen, denn zu bleiben, oder nicht zu bleiben, war eine Entscheidung, die man nicht einfach von heute auf morgen treffen konnte. Breit erwiderte ich ihr Grinsen, mir war auch nicht entgangen, wie such ihre Augen für einen Moment geweitet hatten. Verschwörerisch, als würde ich ihr gleich das größte Geheimnis der Welt erzählen, beugte ich mich rüber, zu ihr, und hob eine Hand neben meinen Mund. "Du kennst doch bestimmt den Todes Chirurg, Trafalgar Law, oder?", fragte ich verschwörerisch und grinste sie weiterhin breit an. Eigentlich sagte ich das nicht so freiwillig, das könnte schnell Probleme machen, aber bei Klee hatte ich nicht die Sorge, dass sie mich ausliefern oder irgendwie verpfeifen würde. Wie aufgeregt Klee wegen den Whitebeards war, ahnte ich nicht, doch ich grinste weiter: "Wollen wir uns noch von den Whitebeards verabschieden?" Ein bisschen schade fand ich es schon, dass Marco selbst noch nicht daran gedacht hatte, sich von mir zu verabschieden, aber dann würde das sonst einfach ich tun und auf ihm zugehen. Klee hatte, so dachte ich jedenfalls, sicher nichts dagegen, da sie ja selbst gerne eine Piratin wäre.

In meiner Sicht waren andere nicht böse, zumindest hatte jeder etwas Gutes in sich, daran glaubte ich fest, weshalb ich Klee auch so unvoreingenommen entgegen treten konnte. "Das ist nur die Wahrheit. Das hier ist nicht nur irgendein Schiff oder Etablissement, hier kann jeder Verstoßene ein Zuhause finden, wenn er das wünscht", antwortete ich ihr ehrlich. Erfreut grinste ich sie an, als sie das Kompliment erwiderte, nach einem verlegenen Auflacher. Dabei war es auch nur die Wahrheit, wie ich fand. Als sie mir dann Richtung Deck folgte, ging ich weiter, allerdings relativ langsam und entspannt. Als sie dann meinte, sie wäre gerne eine richtige Piratin, und warum sie gestohlen hatte, verrutschte mein Lächeln doch etwas, ehe es langsam verschwand. "Ich verstehe... niemand sollte stehlen müssen, um zu leben", gab ich leise zu. Da sie nicht mehr dazu sagte, beschloss ich, beim Thema Piraten zu bleiben, da sie Piraten auch ganz cool zu finden schien. "Wenn du trotzdem irgendwann mal eine große Piratin wirst, denk an mich", antwortete ich und drehte mich kurz um, damit ich rückwärts laufen und sie kurz angrinsen konnte, "mein Bruder ist übrigens ein großer Pirat, von dem hast du sicher auch schon gehört." Ich wackelte grinsend mit den Augenbrauen. Als wir das Deck erreichten, fiel mir jedoch auf, dass hier ganz schön Aufbruchsstimmung bei den Whitebeards herrschte, was mich ein wenig traurig stimmte. Sie müssen wohl wieder weiter. Schade.

Sofort lächelte ich sie an. Ich war zwar im Grunde nie gesucht worden, aber immer wie eine Aussätzige behandelt und vertrieben worden, wenn ich versucht hatte, Hilfe zu finden. Erst hier hatte ich Hilfe und Nächstenliebe erfahren, wie sie mir auf den Inseln immer gefehlt hatte. "Das lässt sich bestimmt einrichten. Ansonsten darfst du bestimmt so lange hier bleiben, bis sich eine Insel finden lässt, auf der du nicht gesucht wirst", entgegnete ich dann wenig später überzeugt und strahlte sie förmlich an. Aufmerksam hörte ich zu, als sie weiter sprach, und nickte leicht. So ähnlich war es mir auch ergangen. "Ich weiß, was du meinst. Alle hier sind so viel freundlicher und menschlicher, wie ich es damals gar nicht erwartet hatte... ich bin froh, dass sie dich verteidigt hat. Du scheinst nett zu sein", gestand ich offen und kratzte mich leicht am Kopf. Ich war immerhin zum Sterben auf das Meer hinaus geschickt worden und wäre da draußen beinahe ertrunken, wenn sie mich nicht gerettet hätten. Allerdings verkniff ich mir das. "Lass uns nochmal an Deck gehen", beschloss ich und wandte mich in die entsprechende Richtung, um sie wieder an Deck zu führen. "Darf ich fragen, warum du eigentlich gesucht wirst? Bist du Piratin?", wollte ich interessiert wissen.

Leicht kratzte ich mich am Kopf, als sie so überrascht von meiner Frage wirkte. Was sollte ich dazu sagen? Doch als ich gerade nochmal einlenken wollte, antwortete sie schließlich, neugierig wie ich war, hörte ich aufmerksam zu. "Mitfahrgelegenheit? Gibt es einen bestimmten Ort, wo du hin willst?", hakte ich kurz darauf nach und lächelte sie noch immer an. Als sie dann weiter sprach, dass sie befürchtet hatte, runter geworfen zu werden oder der Marine übergeben zu werden, aber doch alle nett waren, grinste ich zurück. "Das dachte ich damals auch, die Welt ist ein dunkler Ort... Aber hier sind alle wirklich super nett, ich war damals auch überrascht", antwortete ich ehrlich. Eigentlich hätte ich gern noch mehr gefragt, mehr zu ihrer Vergangenheit, aber da wir uns erst seit kurzem kannten, war ich der Überzeugung, dass das doch etwas zu weit ging.

Zufrieden grinste ich und ließ selbst ein leises Lachen hören, als es mir gelang, Klee zum Lachen zu bringen, ehe ich sie angrinste. "Jederzeit wieder. Und wenn irgendwas ist, wobei ich helfen kann, tue ich das gern", entgegnete ich kurz darauf, damit wollte ich sagen, dass sie jederzeit fragen könnte, wenn irgendwas war. Sie hatte zwar in einem ähnlichen Tonfall wie ich geantwortet, doch ich war mir auch sicher, dass sie es trotzdem ehrlich meinte. Nach meiner Frage legte sie kurz den Kopf schief, nickte dann aber. Kurz überlegte ich nach der Zustimmung, wie ich die Frage am Besten stellen könnte. "Ich bin ein bisschen neugierig und es würde mich interessieren, wie du denn hierher gekommen bist? Einfach aus Interesse." Fragend sah ich sie an und lächelte leicht, "Du musst aber nicht antworten, wenn es zu persönlich ist oder du nicht willst."

Ein Lächeln lag auf meinen Lippen und ich nickte, als sie meinte, dass es schön sei, dass ich so viel damit anfangen konnte. Allerdings hatten wir damit nun das Ende der Tour durch die Dawn of Night erreicht und ich lächelte sie auch weiter an, nachdem ich noch die wichtigste Grundregel genannt hatte. Mayra konnte... Wirklich sauer und ungemütlich werden, wenn sie bei Herrenbesuch gestört wurde, und es nicht einen wirklich wichtigen Grund hatte. "Dann haben wir damit das Ende der Tour erreicht. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit", meinte ich dann scherzhaft, als hätte ich gerade eine Gruppe Touristen durch das Schiff geführt. Eigentlich hätte ich sie gern ein paar Sachen gefragt, denn uns alle hatte es aus den verschiedensten Gründen her geführt, und die Geschichten anderer fand ich unglaublich spannend. "Darf ich dich eigentlich was fragen?", wollte ich wenig später neugierig wissen.

Was Musik anging, könnte ich stundenlang darüber reden. Musik war es, die mir half, durchzuhalten, neben den anderen natürlich. Meine Krankheit belastete mich sehr und machte es mir schwer, das Leben zu genießen, doch das konnte ich mithilfe von Musik verarbeiten. "Das stimmt... Musik ist das, was mir hilft, durchzuhalten. Die Hoffnung zu bewahren. Neben den anderen hier natürlich", fügte ich hinzu und lächelte Klee leicht an, ehe ich leise seufzte und nach ihrer Frage einen Moment überlegte. "Hmmmm... also bisher fällt mir nicht so viel ein. Aber bestenfalls störst du Mayra, wenn sie in der Kajüte ist, nur, wenn es absolut wichtig ist. Ansonsten ist sie... nicht so glücklich darüber", fiel mir dann allerdings noch ein.

Ein leichtes Schmunzeln legte sich bei ihrer Antwort auf meine Lippen und ich nickte langsam. "Wenn du je ein Instrument oder so lernen möchtest, irgendwer kann hier immer irgendeins. Also, das Angebot steht und du kannst jederzeit darauf zurück kommen", entgegnete ich kurz darauf. Hier konnte jeder alles lernen, was er oder sie wollte, neben der Arbeit natürlich. Jeder hatte anzupacken, aber gemeinsam schafften wir alles. Leicht ertappt kratzte ich mich an meinem Kopf und lächelte ein wenig verlegen. "Ich kann Klavier spielen und singe tatsächlich sehr gerne. Musik... gibt mir Hoffnung und eine Möglichkeit, mich auszudrücken", antwortete ich vollkommen aufrichtig und strich andächtig über die Tasten des großen, schönen Flügels.

Ein breites Lächeln lag auf meinem Gesicht, als sie offensichtlich von dem großen Musikraum so beeindruckt war. So erging es mir auch jedes Mal aufs Neue, wenn ich meinen Lieblingsraum betrat. Ich blieb still und ließ ihr einfach Zeit, das alles auf sich wirken zu lassen. Etwas verwirrt beobachtete ich allerdings, wie sie gedankenverloren über das Klavier strich, aber erschrocken zurück sprang, als ein Ton zu hören war. Das hatte ich jetzt nicht erwartet, jedoch trat ich mit einem Lächeln zu ihr. "Spielst du Klavier oder irgendein Instrument?", wollte ich neugierig von ihr wissen. Wenn es vielleicht wirklich so war, dass sie nicht viel mit Musik am Hut hatte, ahnte ich nicht, konnten wir sogar mal etwas gemeinsam spielen. Alleine der Gedanke ließ mich nur noch mehr auf ein ja hoffen. Wenn es nicht so war, dann war es natürlich auch kein Weltuntergang.

"Dann muss ich dir den unbedingt noch zeigen! Das ist mein persönlicher Lieblingsraum. Wenn ich weg bin, dann bin ich dort", erwiderte ich begeistert, als sie meinte, ich hätte ihr diesen noch nicht gezeigt. In diesem Raum konnte man einfach seinem Hobby nachgehen, wenn man für sich selbst ein wenig spielen wollte, oder für Auftritte Proben. Ich nutzte den Raum gerne für beide Sachen, denn ab und zu kam es vor, dass ich für die Gäste etwas sang. "Dann gehen wir gleich dorthin!" Gut gelaunt setzte ich mich in Bewegung, um sie in den letzten Raum unserer Tour zu führen. Dort öffnete ich die Tür und bedeutete ihr, vor mir einzutreten. Der Raum an sich war wie alle anderen auch, allerdings vielleicht ein Viertel so groß wie der Trainingsraum zuvor. Dort befanden sich zahlreiche Instrumente, ein Klavier, bis hin zu Gitarren oder Violinen. Verschiedene Tondiale befanden sich in einem Schrank, der in der Ecke neben einem Bullauge stand, durch das Licht herein fiel. "Willkommen im Musikraum."

Ich beschloss, sie nicht weiter damit zu belästigen, wenn sie das Bedürfnis hatte, doch an diesen Maschinen zu trainieren, konnte sie schließlich jederzeit jemanden fragen. "Damit sollten wir am Ende unserer Tour...", setzte ich an, als mir dann jedoch noch ein Raum einfiel, den ich ihr eigentlich noch gar nicht gezeigt hatte. "Oh warte, ich hab dir noch gar nicht unseren Musikraum gezeigt, oder?", überlegte ich schon wenig später laut, das war auch eines meiner Lieblingsorte auf dem Schiff. Immerhin war es nicht zu schwer, Musikinstrumente zu spielen, und ich hatte sehr viel Zeit drinnen verbracht.

Breit grinste ich an, denn da könnte ich Klee absolut recht Reben. Genauso war es bei mir auch gewesen, und ich nickte. "Das ist es wirklich", entgegnete ich kurz darauf. Doch es wsr für viele von uns auch so viel mehr als das. Ein Zuhause. Ein Ort, an den wir gehörten, für mich war das auch wie ein Zuhause geworden. Irgendwie. Auch wenn ich weiter ziehen musste, irgendwann, um meinen Bruder wenigstens ein letztes Mal zu sehen. Leicht schüttelte ich den Kopf und vertrieb die Gedanken, um wieder voll und ganz mit der Aufmerksamkeit bei Klee zu sein.
Etwas überrascht war ich schon, als sie antwortete. Denn ich würde sie gerne nutzen, konnte es aber nicht, egal wie schwer die Geräte aussahen. Oder eher kompliziert. Jedoch wirkte sie ziemlich verlegen, deshalb bemühte ich mich ein wenig, mich zu zügeln. "Oh, das ist schade... Aber wenn du dich je anders entscheiden solltest, sag einfach bescheid, dann zeigt dir jemand die Dinger gern."

Sie reagierte genauso, wie ich damals reagiert hatte, als mir damals dieser Raum gezeigt worden war. Ich fand den wirklich toll, allerdings war ich selbst nicht viel hier. Warum auch? Krankheitsbedingt durfte ich kaum Sport machen, und so fiel das Training in dem Raum hier weg. Leider. Kurz verzog sich mein Gesicht, denn die Einschränkungen, die mir diese Krankheit bot, wurden langsam immer mehr. Schon wenig später vertrieb ich den Gedanken und bald war wieder das übliche Lächeln zurück. "Genauso ging es mir auch, als mir Mayra diesen Raum das erste Mal gezeigt hat. Ich würde ihn ja nutzen, aber das... Geht leider derzeit schlecht", gab ich ehrlich zurück, "die Geräte hier stehen jedem auf diesem Schiff zur freien Verfügung. Außer den Gästen natürlich. Wenn du willst, kann dir gern jemand dafür mal eine Einführung geben?"

Wir kamen schließlich an der Kombüse und der Küche vorbei, und da sie das bereits kannte, war ich der Überzeugung, dass ich hier ohne ein Zwischenstopp weiter gehen konnte. Leicht lächelte ich, und ging dann weiter. In der Nähe der Kombüse befand sich nämlich noch ein weiterer, wichtiger Raum. "So, und jetzt kommen wir noch zu einem weiteren Highlight. Unserem großen Trainingsraum", führte ich fort und bog nach der Küche nach links ab, um eine Tür zu öffnen und ihr aufzuhalten. Vor uns lag ein großer Raum, mit vielen Trainingsgeräten und Möglichkeiten, sich fit zu halten. "Hier kann man sich seinem Trainingsplan widmen oder je nach Lust und Laune trainieren."

Zufrieden lächelte ich vor mich hin, als Klee mir schließlich zustimmte. Ob es wirklich so war, stand in den Sternen, allerdings wünschte ich ihr, dass sich die beiden Schwestern vielleicht eines Tages wieder versöhnen konnten und zueinander finden würden, das wäre wirklich schön. Ein wenig konnte ich sie verstehen, was Geschwister anging, wobei es bei mir vermutlich das komplette Gegenteil war. Erst hob sie die Hand, ließ diese jedoch wieder sinken, doch ihre Worte ließen mich lächeln. Dankbar nickte ich. Law war der Einzige, der mir das Leben retten konnte, und derjenige, den ich noch einmal in meine Arme schließen wollte, ehe meine Zeit zu Ende war. Das hielt mich auf den Beinen, am Leben. "Danke dir, das bedeutet mir viel", entgegnete ich und lächelte sie kurz an.
Es war gut, dass Klee mich an das mit der Kajüte erinnerte, einen Weg dorthin konnten wir uns offensichtlich sparen, und ich nickte sogleich. Jetzt hatte ich dank ihr den Faden wieder gefunden und wusste, an welcher Stelle wir weiter machen mussten. "Okay, alles klar", antwortete ich und lächelte sie an, "als erstes werden wir trotzdem an ein paar Privat-Kajüten vorbei kommen, Aber da laufen wir dann einfach durch." Damit hatte ich mich wieder in Bewegung gesetzt, um weiter zu gehen. Als erstes kamen wir an einigen Türen vorbei, sogar benahmt, hier waren bereits ein paar private Kajüten. Allerdings erwähnte ich diese nicht, sondern ging einfach weiter. Schon bald kamen wir an eine Abzweigung, an der ich nach links abbog. "Hier kommen wir gleich wieder zur Küche und zur Kombüse. Da waren wir ja vor kurzem."

Es tat mir leid, dass Klees Schwester damals darauf nicht so gut reagiert hatte. Als sie jedoch meinte, dass sie sie vermutlich nicht wiedersehen würde, hob ich einen Finger an, ehe ich kurz grinste. "Sag das nicht. Man trifft sich immer zwei Mal im Leben", antwortete ich dann und zwinkerte ihr zu. Vielleicht gab es wirklich Hoffnung und ich würde es mir wirklich wünschen, dass die Schwestern wieder zusammen finden würden. Es tat mir immer leid, wenn sowas war und ich fühlte da sogar richtig mit.
Langsam nickte ich und senkte den Blick, nun doch ein wenig betrübt, denn das machte mir Angst und die Wahrscheinlichkeit größer, dass ich ihn vielleicht niemals wieder sehen würde, bevor meine Zeit abgelaufen wer. "Leider nein...ich suche ihn schon lange. Er ist großartig und ich möchte ihn wenigstens noch einmal sehen", antwortete ich dann leise, "aber er weiß vermutlich nicht einmal, dass ich noch lebe..."
Als sie mich daran erinnerte, wo ich gewesen war, fiel es mir auch wieder ein. "Ach ja, genau!", rief ich aus und setzte mich wieder in Bewegung, um sie in den hinteren Teil des Schiffs zu führen, unseren Teil. "Genau, im hinteren Teil ist nun der private Bereich. Dort hat die gesamte Besatzung ihre Kajüte, und dort haben wir unseren Platz sozusagen."

Leise lachte ich auf, als sie dann meinte, dass ihre ältere Schwester ihr dann sicher den Kopf abreißen würde, ehe ich wieder ernst wurde und leicht den Blick senkte. Gleichzeitig hörte es sich nämlich so an, als habe sich da etwas ereignet, als wäre etwas gewesen. Auch wenn sie es lachend sagte, so hatte ihre große Schwester ihren ersten Schritt wohl sicher nicht so einfach akzeptiert. "Ich nehme an, sie hat nicht gut darauf reagiert, dass du Pirat sein wolltest?", fragte ich dann interessiert und hoffte, ihr nicht zu nahe zu treten, das Lächeln auf meinem Gesicht war ein wenig verrutscht und es tat mir leid. Jeder hatte es verdient, so akzeptiert zu werden, wie er war, vor allem von der eigenen Familie. "Aber vielleicht hat sie sich weiter entwickelt, oder sie wird es irgendwann einsehen?", versuchte ich, vom Positiven einzugehen. "Das finde ich auch! Ein richtig großer, gruseliger Pirat sogar", grinste ich dann wieder gut gelaunt, ehe ich schwer seufzte, "aber das macht es auch schwerer, ihn zu finden..." Kurz legte ich den Kopf schief und blieb kurz stehen. "Warte mal, wo war ich eben stehen geblieben?" Etwas verlegen kratzte ich mich am Kopf.

Aufmerksam hörte ich zu und strahlte sie an, das konnte ich verstehen. Nachdem ich Frevance hatte verlassen müssen, hatte es mich auch schon immer Richtung See gezogen, doch es hatte lange gedauert, weil mein Körper einfach... Zu krank war, um zur See zu fahren. "Das hört sich richtig toll an, ich kann es verstehen", antwortete ich aufrichtig und unbekümmert, "Dann wirst du bestimmt mal so ein großer Pirat wie mein Brüderchen." Leise lachte ich, es würde ihn sicher stören, wenn er später mal erfahren würde, dass ich ihn so nannte, ehe wir bereits unter Deck angekommen waren. "Hier vorn ist weiter der Bereich für Gäste, die Kajüten fürs Geschäftliche. Der private Bereich ist im hinteren Teil des Schiffs", erklärte ich kurz darauf.

Ich ließ ihr einfach Zeit, um sich umzusehen und das Deck auf sich wirken zu lassen. Immerhin war das hier ein vollkommen anderer Ort und es war auch was vollkommen anderes, hier als blinder Passagier oder als Gast, nun sogar als Teil der Night-Familie, wie ich uns insgeheim oft nannte, zu sein. Erfreut lächelte ich sie an, als sie meinte, dass sie schon einige Geschichten von der Dawn of Night gehört habe, und jede dieser Geschichten übertroffen werden würde. "Das wird Mayra sehr freuen! So ging es mir damals auch... am Anfang konnte ich gar nicht glauben, dass ich wirklich hier war und dass sie mir wirklich geholfen haben... damals fand ich die Dawn irgendwie gruselig, bevor ich ein Teil von ihr wurde", erzählte ich vollkommen ehrlich und grinste für einen kurzen Augenblick, "damit geht es nun unter das Deck." Ich steuerte nach der Runde über das Deck die Tür nach unten an, aus der wir vorhin gekommen waren.