Während ich den Männern zu hörte tat ich so als ob ich nach ihrer Beschreibung des Mädchens überlegen musste, schüttelte dann allerdings mit einer aufgesetzten entschuldigenden Miene den Kopf. ,,Tut mir leid. Bisher ist uns so jemand nicht über den Weg gelaufen, aber wir halten die Augen auf. Sollten wir so jemanden finden können wir sie ja für euch festsetzen das ihr sie einfach abholen könnt selbst wenn wir schon aufgebrochen sind", sagte ich danach. Wenn sie schlau waren würden sie darauf kommen das ich davon sprach das besagte Mädchen zu fesseln. Was ich natürlich nie machen würde, hatte ich ihr ja immerhin meine Hilfe zu gesagt und ich stand zu meinem Wort. Jetzt blieb nur zu hoffen daß die Kerle zügig wieder einen Abgang machten damit ich mich weiter um ihre Wunden kümmern konnte.

,,Oh lass das mal unsere Sorge sein. Wir kommen schon irgendwie klar", meinte ich nur auf ihre leise Antwort. Es dauerte etwas bis sie mir die Scherbe übergab die ich einfach neben mich legte bevor ich auch sogleich ihre zerschnittene Hand nahm und sie mit etwas Wasser und einem Tuch sauber machte. Den Schnitt selbst desinfizierte ich schnell mit einem in Alkohol getränkten Tupfer und sah mir an wie tief er ging.
Kurz darauf waren auch schon fremde Stimmen zu hören die sich unserem Schiff näherten. Meine anwesenden Kameraden Wänden sich ihnen auch so gleich zu. Spielten sehr überzeugend die unwissenden und meinten das wir nur eine Rast hier einlegten um vielleicht etwas frisch Fleisch zu fangen und spätestens am nächsten Morgen wieder aufzubrechen.
Ich selbst verhielt mich ganz ruhig, bedeutete ihr das selbe zu tun und hielt mir einen Finger an die Lippen damit sie ruhig ist. Mit einem Tuch wischte ich mir die Hände sauber und tat dann so als ob ich gerade von unter Deck gekommen wäre um mich an die Reling zu stellen. ,,Guten Tag die Herren. Gibt es ein Problem oder können wir ihnen irgendwie helfen?", sprach ich so freundlich wie sonst auch und ließ mir nicht anmerken das wir sie hier versteckten.

Am Strand musste sie erstmal zu Atem kommen und ich wartete ruhig bis sie sich wieder gefangen hatte. Das ich die Wahrheit gesagt hatte schien sie zu überraschen. Sie schien auch über etwas nachzudenken denn unvermittelt fragte sie ob wir sie mitnehmen wurden und was wir dafür verlangen würden.
,,Wir sollen dich mitnehmen? Nun nicht viel. Das du eben an Bord mit hilfst und keinen Ärger machst dann kannst du so lange bleiben wie du willst. Aber darüber reden wir später. Erstmal sollten wir uns um deine Wunden kümmern. Meine Freunde kümmern sich derweil um deine Verfolger", meinte ich und wank sie hinter mir her. Ich führte sie an Deck und dort ließ ich sie sich hinter einige Kosten setzen wo man sie vom Strand aus nicht sah und holte mein Verbandszeug. Damit hockte ich mich vor sie und streckte auffordernd die Hand aus damit sie mir die Scherbe gab. Nicht das sie sich damit noch weiter verletzte oder jemand anders.

,,Nun welchen Grund hätte ich dich an zu lügen? Wir kennen uns ja nicht einmal. Und du kannst ja mitkommen, dich davon überzeugen daß wir wirklich am Strand lagern. Wir gehen auch vor wenn du willst",bot ich ihr an als sie nach längerem nachdenken endlich reagierte.
Weiter kamen wir aber auch nicht da kurz darauf fremde Stimmen zu hören waren die sich uns näherten und die sie in Angst, wenn nicht so gar Panik versetzte. Scheinbar kannte sie die Stimme und das nicht im guten. Daher nickte ich nur und schlug den Weg zurück in Richtung Strand ein. Auf dem Weg dorthin schwieg ich um ihr erstmal Zeit zu lassen sich zu beruhigen, was sie hoffentlich tat wenn wir uns wieder von der Stimme entfernten.
Es dauerte etwas aber als wir am Strand ankamen konnte man Stimmen von den beiden die zum angeln und Lager bauen zurück geblieben waren hören und sobald man diesen entgegen ging sah man als erstes ein kleines Schiff, ein Zweimaster mit schlichten weißen Segeln. Halt ein einfaches kleines Schiff ohne große äußerlichen Besonderheiten. ,,So da wären wir. Das ist unser Schiff."

Ich verstand hat nicht wovon sie sprach und sah sie dementsprechend auch verwirrt an als sie was von einem Labor faselte. Entweder wusste sie was über die Insel was ich nicht wusste oder aber sie war irgendwie wirr im Kopf.
Jedenfalls konnte ich beobachten wie sie sich kurz nach ihren Worten an einem ihrer Arme kratzte und ihr Blut auf diesem verteilte dabei. ,,Kleine ich hab keine Ahnung wovon du redest aber du bist verletzt und das sollte sich jemand ansehen. Du kannst gerne mit an den Strand kommen dort liegt uns kleines Schiff und ich kann mir deine Wunden ansehen", sprach ich weiterhin ruhig auf sie ein.
Sie bräuchte dringend Hilfe und das hieß das ich ihr vertrauen gewinnen musste. Das ging wohl am besten in dem ich ihr bewies das wir nicht aus diesem angeblichen Labor waren und wie ging das besser als wenn ich ihr unser Schiff zeigte. Es war zwar nur ein kleines Schiff mit ausreichend Platz für uns 7 und notfalls noch zwei oder drei Langzeitpatienten aber das reichte ja auch völlig, zumindest derzeit.

Ich hatte mich gerade aufgerichtet als etwas in meinen Nacken tropfte. Das und das Rascheln über mir warnten mich vor und ich wich einen großen Schritt zur Seite aus, gerade noch rechtzeitig um einer jungen rothaarigen Frau (Alya) zu entgehen die sich, wie ich beim zweiten Blick sah, mit einer Scherbe in der Hand auf mich hatte stürzen wollen.
Überrascht und verwirrt sah ich die Frau an und hob beschwichtigend die Hände während mein Kamerad alarmiert nach seinem Schwert griff, es jedoch nicht zog da ich ihn mit einer Geste davon abhielt. Sie wirkte auf mich irgendwie als ob da mehr hinter steckte. ,,Ganz ruhig. Ich habe nicht vor dir etwas zutun. Wurdest du hier ausgesetzt oder hast du deine Crew verloren? Kann ich dir irgendwie helfen?", fragte ich sie ruhig, die Hände leicht erhoben um zu zeigen daß ich unbewaffnet war. Auch wenn ich nicht unbedingt kämpfen wollte, stellte ich mich darauf ein und analysierte ihre gesamte Haltung um mich auf alles was kommen könnte vorzubereiten.

Wir hatten hier angelegt um eine kurze Pause zu machen und die Zeit hier zu nutzen um vielleicht etwas zu fangen um für frisches Fleisch zu sorgen was nicht aus der Kühltruhe kam und ich wollte auch noch einige Pilze sammeln, sowohl essbar als auch für den medizinischen Bereich. Vorrausgesetzt ich fand für letzteres hier welche. Wir teilten uns also auf, drei von uns begaben sich auf die Jagd und wollten Fallen im Wald aufstellen, zwei angelten etwas und bauten ein kleines Lager wo wir es uns später bequem machen wollten und der letzte kam mit mir mit. Da es auf der Insel etwas frischer war hatte ich mir ein warmes Hemd angezogen und hatte eine Tasche mit zwei Fächern dabei in die ich die Pilze tun wollte. Neben mir ging ein kleinerer, leicht rundlicher Mann mit schlichten schwarzen Haaren und wir unterhielten uns während wir auf der Suche nach Pilzen waren. Alles was wir fanden wurde fachmännisch begutachtet sowohl von mir als auch ihm, hatte ich mir doch unseren Koch mitgenommen.
Nach einer ganzen Weile fand ich unter einem Baum eine Strähne von rotem Haar und bückte mich irritiert danach. Sieht abgeschnitten aus. Aber wer schneidet sich hier draußen bitte die Haare? Mit dem Haar in der Hand richtete ich mich wieder auf uns sah mich suchend um ob noch jemand in der Nähe war. Nicht das jemand hier unsere Hilfe gebrauchen konnte.